Grünlandpflege aktuell:
Nach dem Extremjahr 2018 startet 2019 ähnlich extrem. Die Bezirksstelle Emsland der Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist in ihrem Infofax auf den sehr frühen Vegetationsbeginn des Grünlandes hin. Die nötige Temperatursumme von 200° C ist überall bereits erreicht. 4 Wochen früher als im letzten Jahr und etwa 3 Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Aufgrund mangelnder Qualität und Menge von Silage aus dem letzen Jahr, sollte die derzeit günstige Situation genutzt werden, um mit uns allen verfügbaren Mitteln notwendiges Futter zu produzieren. Dazu gehört:
- Umgehend nach erfolgter Gülleausbringung den restlichen Stickstoffbedarf mineralisch zu ergänzen.
- Ein guter erster Schnitt benötigt etwa 100-120 kg N. Um den Schwefelbedarf des Grünlandes von ca. 40 kg Schwefel empfiehlt sich hier ASS.
- Grünland hat einen Kalibedarf von 300-350 kg/ha. Um diesen Bedarf zu decken, muss neben der Gülle mit mineralischen Düngern gearbeitet werden. Bei sinkenden Kaliwerten in der Gülle und Gülleabgabe der Betriebe, sowie zunehmenden Entzügen empfiehlt die Lufa in vielen ihrer Düngeempfehlungen der Kalidüngung mehr Beachtung zu schenken. Da bietet sich vor allem Kainit an, der nicht nur wichtige Nährstoffe für die Pflanzen liefert (K, Mg, S), sondern auch die Schmackhaftigkeit der Grassilage für das Tier erhöht. Die empfohlene Menge zum Düngestart sind 6 dt/ha Kainit. Alternativ nach wie vor 40er Kali um größere Defizite auszugleichen.
- Nach Möglichkeit sollte das komplette Pflegeprogramm (striegeln, abschleppen und anwalzen) zeitnah erfolgen. Dies ist immer in Verbindung mit 5 - 20 kg/ha Nachsaat, je nach Fehlstellen, vorzunehmen. Es sollte nur Deutsches Weidegras (G5) oder vergleichbare Mischungen aus unserem Sortiment zum Einsatz kommen. Unsere Lohnunternehmer und Landmaschinenverleiher bieten mittlerweile sehr gute Technik an, mit welcher viel ha-Leistung und dem Standort angepasste Bearbeitung möglich ist.
- Phänomen Vogelmiere: Ein relativ junges Phänomen, das besonders in Neueinsaaten, aber auch in etabliertem Grünland den Bestand verdrängt. (Warmer Herbst, kein andauernder Frost im Winter). Sollten die mechanischen Pflegemaßnahmen die Vogelmiere nicht ausreichend verdrängen, kann mit einer relativ günstigen Spritzung bei entsprechenden Tag- und Nachttemperaturen nachgeholfen werden. Dies sollte jedoch je Einzelfall vor Ort mit mir besprochen werden. Gruß, Günter
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